Herbst–Hajks der Wölflinge und Rover
Erschienen am 24. Oktober 2019 in Rover
Bericht von Carmen Appel
Hajks gehören zum Pfadfinderleben dazu und können für jede Gruppe, egal bei welchem Wetter, zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Hajken oder auch hiken ist wandern mit Übernachtung. In diesem Herbst waren die Wölflinge in der Witzenhäuser Umgebung und die Rover am Edersee unterwegs.
Die Wölflinge starteten am 27. September mit zehn Kindern in Witzenhausen und liefen zunächst den Warteberg hinauf, wo zum ersten Mal angehalten wurde, um mit den Ziegen zu spielen.
Durch den herbstlichen Wald ging es mit guter Stimmung weiter in Richtung Ellingerode. Auf dem Weg gab es für jeden etwas Spannendes: Raupen beobachten, Baumstämme erklettern, einen Hund streicheln und Pferde füttern.
Zum Sonnenuntergang kamen wir an einer Scheune in Ellingerode an, wo das Gepäck glücklicherweise schon wartete. Nach einer warmen Suppe wurde am Feuer geschnitzt und gesungen. Mit unter dem Scheunendach flatternden Fledermäusen krochen wir dann in die Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen folgten wir dem ausgetrockneten Bachlauf auf der Suche nach neuen Stöcken zum Schnitzen – der Lieblingsbeschäftigung vieler Wölflinge. Dann stiegen wir auf den Steinberg, von wo man unten im Tal den Schlafplatz noch einmal sehen konnte.
Am Samstagmittag als es gerade zu regnen begann, kamen wir an der Grillhütte von Ellingerode an, wo wir zum Abschluss gemeinsam mit den Eltern grillten. Gleichzeitig konnten alle Wös am Feuer kokeln und im benachbarten Wald klettern.
Die Rover hatten weniger Glück mit dem Wetter, aber trotzdem viel Spaß.
Wir trafen uns am 3. Oktober am Witzenhäuser Bahnhof und fuhren in Richtung Kassel. In Hann. Münden stieg eine Pfadfinderin des VCP Stamms St. Georg Hann. Münden hinzu, die mit uns hajkte. Wir reisten mit nun acht Personen bis nach Waldeck, wo wir zunächst noch nicht wanderten, sondern in Gondeln der Bergbahn, in die wir mit all dem Gepäck kaum passten, hinab zum Edersee schwebten.
Wir liefen zuerst am See hinab bis zur Sperrmauer, wo wir nochmal sehen konnten, wie wenig Wasser dort aufgrund des trockenen Sommers ist. Anschließend ging es weiter über umgestürzte Bäume, die nach einem Sturm gefällt werden mussten, sodass wir die ganze Straße für uns hatten. Abends fanden wir am Ufer der Eder neben einem Holzstapel die perfekte Schlafstelle. Die Kothenplanen konnten wir über das Holz spannen, sodass alle im Trockenen Platz fanden. In der Nacht begann es zu regnen und hielt auch am nächsten Tag an.
Wir liefen bis Fritzlar, wo wir erst nur eine Pause machen wollten. Doch wir waren durchnässt und müde und entschieden uns dazu, in der Nähe eine Schlafstelle zu suchen. Dies ging unerwartet schnell, da uns der Pfarrer des Doms St. Peter freundlicherweise den Schlüssel zum Gemeindehaus überreichte. Dort konnten wir einen netten Abend verbringen, unsere Sachen trocknen und komfortabel schlafen.
Am Samstag liefen wir wegen des Regens nicht mehr weit und nahmen bald den Zug zurück. Unterwegs blickten wir trotz des schlechten Wetters sehr zufrieden auf die drei Tage zurück und freuten uns, mit der Roverrunde eine tolle Aktion erlebt zu haben.
Beide Hajks schufen tolle Erinnerungen und haben Wiederholungsbedarf.