Pfadis und Rover sammeln 13 bunte Stunden
Erschienen am 18. März 2017 in Pfadfinder
Am Freitag startete die Aktion Zukunftszeit des BDKJ. Passend dazu haben die Pfadis und Rover ihre Gruppenstunden zusammengelegt und unter Anleitung der Pfadileiter Pascal Semmelroth, Sebastian Schmidt und Nils Gädtke die ersten bunten Stunden gesammelt.
Die Leiter hatten Stühle zu einem „Bus“ zusammengestellt und Zettel verteilt, die bestimmte Regeln vorgaben. So waren manche Plätze nur Deutschen vorbehalten, andere für Behinderte reserviert und wieder andere für jeden zugänglich. Außerdem bekamen alle Teilnehmenden eine Rolle zugewiesen, nach der sie sich verhalten sollten. So gab es in der Gruppe Deutsche, Syrer, Österreicher, Farbige mit deutscher Staatsbürgerschaft, Schwangere und Menschen mit und ohne Behinderung. Die Rollen waren so verteilt, dass es beim anschließenden Besetzen des Busses zu Konflikten mit den Sitzplatzvorgaben geben musste. Diese wurden auch schnell ignoriert, sodass am Ende alle saßen, aber nicht zwingend regelkonform ihren Platz gewählt hatten. Nun kontrollierten die Leiter die Fahrausweise und setzten mit teils derben Sprüchen und rassistischen Anmerkungen die Sitzordnung um.
Im Anschluss reflektierte und diskutierte die Gruppe gemeinsam mit den Leitern das Rollenspiel und auch bald gesellschaftliche Fragen wie den Umgang mit dem erstarkenden Rechtspopulismus, die Wichtigkeit der Teilnahme an Wahlen, Menschenrechte, die Flüchtlingssituation, …
Abschließend schaute die Gruppe gemeinsam ein Video, in dem dieses Rollenspiel in einem Essener Bus mit unwissenden Fahrgästen durchgeführt wurde. Beruhigenderweise wurde die neue Sitzordnung auch dort nicht einfach hingenommen, sondern die Gleichberechtigung aller Menschen wurde vehement verteidigt.
Die Gruppenstunde machte uns allen deutlich, wie wichtig Zivilcourage und aktive Teilnahme am Zeitgeschehen auch in gefestigten Demokratien sind.
Die Idee zu dieser Gruppenstunde hatten die Leiter aus der Methodensammlung Wag Es vom Diözesanarbeitskreis der Pfadi-Stufe unserer Diözese übernommen.
Für die Zukunftszeit sollen bis zur Bundestagswahl 35.000 Stunden für ein buntes, tolerantes Land gesammelt werden. 35.000 Stunden – das entspricht der Dauer einer Legislaturperiode in Deutschland. Der Bundesvorstand der DPSG hat gewettet, dass dabei die Hälfte, also 17.500 Stunden, aus unserem Verband kommen. 13 haben wir nun schon!
Weitere Informationen unter www.zukunftszeit.de